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GartenHeinz - Der Ratgeber für deinen Garten

    Flieder pflegen, schneiden und vermehren

    Flieder Pflanzen sind nicht bloß wegen ihrer prächtigen Erscheinung ein Muss in gepflegten Gartenanlagen. Nein, diese blühenden Ölbaumgewächse wissen auch mit ihrem sommerlichem Duft zu verzaubern. Dicht gewachsen sorgen Fliederbüsche zudem für guten Blickschutz im Garten. Um die graziösen Ziergehölze in all ihrer Pracht zu genießen, sind bei ihrer Pflege, insbesondere dem Schnitt, einige Tipps zu  beachten.

    Standort und Boden Bedingungen

    Die Pflege von Flieder Gehölzen hält sich allgemein in Grenzen. Ideal sind geschützte, sonnenreiche bis halbschattige Plätze im Hausgarten. Optimal ist ein Nährstoff-, Humus- und Kalkreicher Gartenboden damit Jungsträucher gesund und schnell wachsen können. Mulchen verbessert den Untergrund noch zusätzlich.

    Gut bewässern, mäßig düngen

    Insgesamt auf regelmäßige Bewässerung achten, aber ohne die Pflanzen im Wasser zu ertränken. Bei guten Bodenverhältnissen ist Düngen nicht zwangläufig nötig. Wer Flieder düngen will, nimmt am besten im Frühling stickstoffreiche Düngemittel. Im späten Sommer wiederum ist kaliumreicher Dünger zu empfehlen. Dadurch sind die Büsche bestens für die Winterzeit gerüstet.

    Vermehren ist recht schwierig

    Wer selber Flieder vermehren will, braucht schon Ausdauer und gärtnerisches Können.  Prinzipiell gibt es 2 Möglichkeiten: Die Vermehrung mit Fliederstecklingen oder durch Ausläufer der Wurzeln. Die Erfahrungen zeigen, dass die Vermehrung mit Wurzeln in der Praxis oftmals besser funktioniert.

    Muss man Flieder schneiden?

    Gerade Gartenlaien können schwer abschätzen, wieviel und wann man Flieder zurück schneiden muss.  Grundsätzlich sei gesagt, dass es normalerweise völlig ausreicht, wenn überhaupt, verblühte Stände an deren Ansatz zu kürzen. Die meiste Zeit über müssen Fliederbüsche überhaupt nicht geschnitten werden. Ohne ständigen Rückschnitt bilden die schönen Ziergehölze sogar die besten Blüten aus. Damit unterscheiden sie sich maßgeblich von vielen anderen Ziersträuchern.

    Ansonsten ist der beste Zeitpunkt für den Flieder Rückschnitt nach der Blütezeit an warmen, sonnigen Tagen. Bei diesem Klima können die Schnittwunden optimal verheilen. Am besten den Schnitt morgens vornehmen.

    Stärkeres zurück schneiden ist allenfalls nötig, wenn der Strauch an den Seiten keine Blüten mehr bildet oder einfach zu sehr in die Breite wächst. Beim Radikalschnitt spielt der Zeitpunkt im Prinzip keine Rolle, da der Flieder dann 1 Jahr nicht blüht. Trotzdem ist auch hier warmes Sommerwetter optimal, damit Schnittwunden schnell verheilen. Um große Sträucher stark zu verjüngen, können sie bis in altes Gehölz gekürzt werden. Zur Radikalverjüngung große Flieder Pflanzen soweit kürzen, dass sie danach noch ungefähr 1 - 1,20m hoch stehen. Allerdings können Flieder die an  Krankheiten leiden, respektive schwach sind, durch extremes schneiden auch Schaden davon tragen. Manchmal verendet der Strauch sogar. Zwar kommt dies selten vor, doch ggf. sollte der Rückschnitt zunächst dezenter ausfallen.

    Flieder ist leicht giftig

    Normalerweise sind Fliederbäume für Menschen unbedenklich. Dennoch kann der Verzehr einiger Pflanzenteile zu Magen- und Kreislaufbeschwerden führen. Bei Tieren kann es ebenfalls zu leichten Vergiftungserscheinungen kommen.  Dabei muss aber zusätzlich zwischen verschiedenen Sorten unterschieden werden. Beim Kauf sollte man die etwaige Giftigkeit der jeweiligen Art genau hinterfragen.

    Schädlinge und Krankheiten

    Flieder kann unter Pilzbefall, Insekten Schädlingen oder Umwelteinflüssen leiden. Zu den häufigsten Pilzen respektive Krankheiten zählen Fliederbrand (braune Laubflecken), Grauschimmel Befall (Absterben von Trieben) und echter Mehltau (Laub mit starkem Belag). Als Schadinsekten gelten vor allem Blattwespen und Dickmaulrüssler (angefressene Blätter).
    Schäden an Flieder Pflanzen können aber auch durch schädliche Umwelteinflüsse entstehen. Hierzu zählen mitunter Streusalz und Überdüngung.  

    Mögliche Ursachen, wenn Flieder nicht blüht

    • Trotz liebevoller Aufmerksamkeit sind schwach blühende Fliederbäume keine Seltenheit. Zu den häufigsten Ursachen zählen:
    • Zu wenig Sonne
    • Falsche Bodenbedingungen: Humushaltiger, feuchter Kalkboden ist ideal
    • Fliederzweige wurden zu weit geschnitten
    • Zu hohe Stickstoffdüngung
    • Schlechtes Wetter: Vor allem zwischen August und September kann sich zu viel Regen negativ auf die kommende Blütengeneration auswirken. Auch starker Spätfrost kann für Blütenausfälle sorgen.
    • Blüh arme Pflanzen: In Zeiten künstlicher Massenzüchtung kommt es vor, dass Flieder Jungpflanzen mit schlechter Blütenbildung vermehrt werden. Dieses Phänomen taucht übrigens auch bei anderen Pflanzen auf. Man kann es im weiten Sinne mit der Produktion eines Montagsautos vergleichen.

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