Sie sind sehr klein und entwischen daher lange unseren Blicken, doch Silberfische fallen in Bad und Wohnung früher oder später auf. Meist, wenn man Licht anknipst. Sie sehen zwar harmlos aus und sind es auch, doch viele ekeln sich vor dem Ungeziefer, keiner sieht sie gern in der Wohnung. Schon gar nicht, wenn sie in großer Anzahl auftreten. Peinlich ist, wenn Gäste die Tierchen entdecken.

Sie werden auch Silberfischchen genannt. Wegen ihrer geringen Größe und dem silberfarbenen Panzer fallen sie kaum auf, außer auf weißem Untergrund. Doch sobald sie vermehrt auftreten und das geschieht schnell, wenn man nichts gegen sie tut, will man Silberfische loswerden.

Ungeziefer sind Silberfische im eigentlichen Sinne nicht. Sie sind auch nicht gefährlich. Neben Stärke, Zucker und Schuppen ernähren sich die harmlosen Tierchen auch von Schimmel. Sie gelten als nützlich.

Entstehung: Woher kommen Silberfische? Wie kommen sie in Wohnung und Bad?

Oft gelangen sie vom Keller, von draußen oder durch den Hausflur in die Wohnung. Sie krabbeln an Leitungen, Rohren und Wänden entlang. Angelockt durch Feuchtigkeit, Wärme und Nahrung.

Richtig übel wird es, wenn Silberfische im Schlafzimmer, gar im Bett auftauchen. Der Grund für das Auftreten in Schlafräumen ist der selbe wie im Badezimmer: Erhöhte Feuchtigkeit in Decken und Wänden. Mangelnde Lüftung und feuchte Wände führen dazu, dass sich vermehrt Silberfische einnisten. Von dort ist es nur ein kurzer Weg bis zum Bett, gar unter die Decke, wo es warm, feucht und dunkel ist. Da Silberfische auch Hautschuppen fressen, fühlen sie sich im Bett erst Recht wohl.

Die dünnen Silberfische nisten sich überall ein, wo es Ritzen und kleine Verstecke gibt: Unter Tapeten, Holzdielen und Parkett, hinter Regalen und Schränken. Eine Schwachstelle sind oft Parkettleisten, die zwischen Boden und Leiste genug Platz bieten, damit die kleinen Tiere darunter huschen können. Im Boden können sie in aller Ruhe brüten und sich rasant vermehren.

Bevor Sie mit Fallen und anderen Hausmitteln gegen das vermeidliche Ungeziefer kämpfen., muss die Ursache für Silberfische in Bad oder Wohnung geklärt sein.

Silberfische loswerden: Ursachen beseitigen

Suchen Sie zunächst nach der Ursache für den Silberfisch Befall. Es gibt Gründe, warum die kleinen Biester in der Wohnung auftauchen. Gegebenenfalls müssen Löcher gestopft und feuchte Wände von Schimmel befreit werden. Nur so können Sie Silberfische langfristig loswerden.

Meist sind es feuchte Stellen, die von undichten Leitungen herrühren und die versteckt hinter Waschmaschinen und Schränken sind, und das Ungeziefer anlocken. Die kleinen Tiere bevorzugen warmfeuchte, lichtarme Orte zum Leben. Dort breiten sie sich schnell aus und finden in Ritzen und Löchern in Wänden ideale Rückzugsorte.

Messen Sie zunächst die Feuchtigkeit in Wänden und Decken. Die Feuchtigkeit sollte man insbesondere prüfen, wenn Silberfischchen nicht im Bad, sondern in eigentlich trockenen Räumen wie Wohnzimmer und Schlafzimmer sind. Im Handel gibt es Geräte zum Messen von Feuchtigkeit. Noch besser ist, eine Fachfirma damit zu beauftragen. Die liefert eindeutige Ergebnisse.

Mangelnde Hygiene ist keine Ursache für Silberfische. Da die Fischchen aber Brotkrümel, Zucker, Obstreste, und Hautschuppen  fressen, macht man ihnen das Leben durch regelmäßige, gründliche Reinigung schwer.

Silberfische in einer trockenen Wohnung? Es können Papierfische sein

Treten Fischchen mehr in trockenen Zimmern auf, statt im feuchten Bad, handelt es sich vermutlich nicht um Silberfische sondern um Papierfische! Optisch sind die Arten kaum zu unterscheiden, in der Lebensweise unterscheiden sie sich vehement. Papierfische sind größer und haben sehr lange Fühler. Zwar fressen beide Arten Stärke, doch Papierfische fressen vor allem Papier, sprich Bücher, Kartons, Dokumente und Fotos. In großer Anzahl können sie ernste Schäden verursachen. Entscheidend ist aber, das Papierfische in trockenen, nicht in feuchten Räumen leben. Manch einer sucht vergeblich nach Feuchtigkeit in der Annahme, dass es sich um Silberfische in seiner Wohnung handelt.

Papierfische in Wohnungen sind ein recht neues Phänomen, das kaum einer kennt. Die Tiere waren bis vor wenigen Jahren vor allem in Büchereien in eine Plage. In den letzten 10 - 15 Jahren haben sie sich rasant in deutschen Wohnungen verbreitet. Man munkelt, dass der stark gestiegene Versandhandel dafür verantwortlich ist. Über Kartons kommt das Ungeziefer ins Haus.

Was tun wenn Silberfische in Bad und Wohnung sind?

Wer weiß, woher die Silberfische kommen, weiß was zu tun ist. Erst einmal müssen wir alle Ursachen für Feuchtigkeit beseitigen. Dazu gehört ggf. auch des Abdichten von Rohren und Wasserhähnen.

Rauben Sie den Fischchen ihre Verstecke. Dichten Sie so viele Ritzen, Löcher und Verstecke ab wie möglich. Je weniger Unterschlüpfe sie haben, je leichter kann man sie erledigen.

Eine sorgfältige, regelmäßige Reinigung der Wohnung unterstützt den Kampf geben Silberfische. Frische Gerüche von Putzmitteln mögen sie nicht, vor allem kein Lavendel. Durch regelmäßiges Saugen und Wischen bleibt weniger Nahrung auf Böden und Tischen liegen.

Wer Klebe- und Fressfallen verteilt, hat eine Chance, Silberfische auf Dauer loszuwerden. Im Handel gibt es fertige Klebefallen und Dosen mit vergiftetem Köder. Die Köder wirken gegen Silberfische und Papierfische. Alle paar Meter muss eine Falle stehen. Ob man die Tiere damit loswird, hängt auch davon ab, wie viele Räume und Fläche betroffen sind. Ein einzelnes Bad mit Silberfische funktioniert häufig gut. Eine ganze Wohnung, gar ein ganzes Haus, dauerhaft von Papierfischen und Silberfischen zu befreien, ist eine Herausforderung.  Zumal man bei großer befallener Fläche Massen von Fallen aufstellen muss. Erfahrungen zeigen auch, dass Silberfischchen die Köder manchmal ignorieren.

Im Fachhandel sind Sprays gegen Silberfische und andere Krabbeltiere erhältlich. Es sind auch Sprays erhältlich, die für Menschen und Tiere unbedenklich sind.

Wer im Mehrparteienhaus wohnt, sollte dafür sorgen, dass keine Fischchen unter dem Türschlitz in die Wohnung kommen. Dichten Sie den Türschlitz zum Beispiel mit Luftzugstopper ab.

Wenn Sie trotz aller Maßnahmen die Silberfische nicht loswerden, bleibt nur noch der Gang zum Kammerjäger. Dieser empfiehlt sich eh bei mehreren Parteien und große Häusern.